Vortrag vom 23.01.2017 in der Mensa der Mittelschule Vilshofen

Josef Feilmeier zum Thema Energiespeicher

 


Einwendung zur Umweltverträglichkeitsprüfung Temelin
(PDF2-seitig) v. 16.08.2010

 

Online Protest - Link direkt zur Homepage der Protestaktion:
www.atomenergie-protest.org

 


Zum Beinahe – GAU in Harrisburg im Jahr 1979

... Sie hatten Glück, viel Glück ...
Vor dreißig Jahren kam es im Atomkraftwerk bei Harrisburg (USA) zu einer partiellen Kernschmelze. Nur wenig fehlte, und der Unfall hätte so schlimm geendet wie jener in Tschernobyl. Von Niels Boeing

Um 23 Uhr tritt Schichtleiter Bill ¬Zewe im neuen Atomkraftwerk auf Three Mile Island zur Nachtschicht an. Es ist ¬Dienstagabend, der 27. März 1979. Erst vor 88 Tagen ist der neue Reaktor ans Netz gegangen. Das Atomkraftwerk liegt nahe von Harrisburg in Pennsylvania, etwa 250 Kilometer westlich von New York, auf einer Insel im Susquehanna River. Bill Zewe und zwei seiner Kollegen waren zuvor bei der US-Marine Reaktoroperateure. Es sind erfahrene Männer, die wissen: In einer solchen Anlage kommt es dank ausgeklügelter Sicherheitssysteme höchstens mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million zu einem schweren Unfall - was soll da schon passieren?
 
Zewe kann nicht ahnen, dass ein harmloser Gummischlauch und eine banale Unachtsamkeit fünf Stunden später eine Kaskade in Gang setzen werden, die zum bis dahin schlimmsten Unfall in der Geschichte der zivilen Atomenergienutzung führt.

Ein dummer Fehler ...

Ein Atomkraftwerk ist nichts anderes als eine gigantische Dampfmaschine: Heißer Wasserdampf setzt eine Turbine in Bewegung und treibt danach einen Stromgenerator an. Der Dampf wird abgekühlt, verflüssigt sich zu Wasser und wird erneut erhitzt.
 
Die Komplexität eines AKWs entsteht dadurch, dass zur Erhitzung des Wassers die Wärme genutzt wird, die beim Kernzerfall des Uranbrennstoffs entsteht. Das Wasser wird dabei aber radioaktiv verseucht und darf nicht in die Umwelt gelangen. In Harrisburg ist ein Druckwasserreaktor in Betrieb, der über einen zweiten Wasserkreislauf verfügt, damit die Turbine nicht mit verseuchtem Wasser in Kontakt kommt. Im Dampferzeuger gibt das kontaminierte Reaktorwasser seine Wärme ab, ohne mit dem zweiten Kreislauf in Berührung zu kommen. Nach demselben Prinzip funktionieren in der Schweiz die Atomkraftwerke Beznau I und II und Gösgen. Auch die modernsten Reaktoren, die zurzeit in Finnland und Frankreich gebaut werden, sind Druckwasserreaktoren.
 
Wichtig ist, dass der Reaktorkern - der Ort, wo sich das radioaktive Brennmaterial befindet und die Wärme produziert wird - immer von Wasser ¬umgeben ist und nie zu heiß wird. Dafür sorgt eine komplizierte Architektur von Leitungen, Pumpen und Ventilen, die von den Operateuren im Kontrollraum gesteuert werden.
 
Normalerweise haben sie wenig zu tun. Doch am Abend des 27. März 1979 ist auf Three Mile Island nichts normal. Ein Techniker schließt einen Gummi¬schlauch falsch an und verbindet so das Wasser- mit dem Druckluftsystem. Wasser schießt nun durch die Druckluftleitungen, die eigentlich die Ventile steuern, welche die Wasserzufuhr des zweiten Kreislaufs regeln - in der Folge schließen sich diese Ventile. Ein Ächzen geht durch das Gebäude, als um vier Uhr morgens frisches Kühlwasser gegen die verschlossenen Ventile hämmert. Zwar ist diese mögliche Komplikation schon länger bekannt, aber niemand hat nachträglich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen eingebaut.
 
Die Operateure merken, dass etwas nicht stimmt. Sie schalten die Turbine aus. Der Reaktor produziert aber weiterhin Wärme und damit Dampf. Die Hitze muss unbedingt abgeführt werden. Deshalb versuchen die Operateure, den Dampf in eine andere Kammer umzuleiten. Dort sollte er sich abkühlen, verflüssigen und in den Dampferzeuger zurück, um den ersten Kreislauf zu kühlen. Doch das gelingt nicht. Also wird der überschüssige Dampf über Notventile in die Umgebung abgelassen. Das hallt wie der dumpfe Ton eines Schiffshorns durch die Nacht - ein erstes unfreiwilliges Warnsignal.
 
... ein kaputtes Ventil ...

Gleichzeitig steigt im Reaktorkern die Temperatur des Reaktorwassers, das im Dampferzeuger nicht mehr abgekühlt wird. Automatisch wird der Reaktor heruntergefahren, indem die sogenannten Steuerstäbe herunterfallen, um die Kernspaltung zu stoppen. Als Schichtleiter Bill Zewe die Unterbrechung über die Lautsprecheranlage durchgibt, scheint alles nach Plan zu funktionieren.

Die Notpumpen springen automatisch an, um wieder Kühlwasser in den Kreislauf zu speisen. Doch es kommt nicht weit: Nach Wartungsarbeiten haben die Techniker vergessen, die Ventile wieder aufzudrehen, die zwischen Notpumpen und Kühlkreislauf liegen. Ein Knopfdruck hätte genügt, um sie zu öffnen. Aber die entsprechende Warnlampe im Kontrollraum ist von einem Wartungszettel bedeckt, der auf einem Schalter daneben klebt. Deshalb sehen die Operateure nicht, dass die Lampe brennt.
 
Weil Temperatur und Druck im Reaktorkessel weiter steigen, öffnet sich ein Sicherheitsventil über einer Kammer des Reaktorkreislaufs, in der der Druck reguliert wird. Das Ventil schließt sich nicht mehr - was die Mannschaft aber nicht mitbekommt. In nur zwei Minuten ist der Reaktor in einen bedrohlichen Zustand geraten.

... und zwei bange Tage

Um 4.08 Uhr entdeckt Operator Craig Faust endlich den fatalen Zettel über der Warnlampe und öffnet die Ventile zum Kühlwasserkreislauf. Frisches Wasser durchspült den Dampferzeuger. Es vermag das Reaktorwasser zwar nicht zu kühlen, verlangsamt aber den Temperaturanstieg. Doch das fehlerhafte Sicherheitsventil steht immer noch offen, und dann passiert das Unvermeidliche: Der Tank, der den entweichenden Dampf auffängt, birst - eine strahlende, kochend heiße ¬Brühe ergießt sich ins Auffangbecken des Containments, der Betonschutzhülle um den Reaktor. Von da gelangt das radioaktive Dreckwasser über Drainagen ins Versorgungsgebäude.
 
Derweil sinkt der Druck im Reaktorkreislauf weiter - bis das Wasser wegen des geringen Drucks zu kochen beginnt. Ein Gemisch aus Wasser und Dampfblasen jagt nun durch die Leitungen des Reaktorkreislaufs und versetzt dessen Pumpen in heftige Schwingungen. Um zu verhindern, dass Pumpen auseinanderbrechen, müssen die Operateure sie abschalten. Nun zirkuliert das Wasser nicht mehr, es bildete sich im Kessel eine Dampfblase, und der Wasserspiegel sinkt allmählich, bis schließlich die oberen Enden der Brennstäbe freiliegen.
 
Ohne Kühlwasser beginnen die Brennstäbe zu schmelzen, es kommt zu einer sogenannten partiellen Kernschmelze. Gleichzeitig wird wegen einer chemischen Reaktion Wasserstoff freigesetzt, der in großen Mengen hochexplosiv ist - und nun auch ins Containment gelangt.
 
Es dauert bis zum morgendlichen Schichtwechsel, als ein ausgeschlafener Ingenieur um 6.18 Uhr das defekte, lecke Ventil identifiziert und ein zweites dahinter schließt. Der Druckabfall wird damit gestoppt. Aber längst ist über Lüftungsschächte im Versorgungsgebäude radioaktiver Dampf ins Freie gelangt. Zudem hat man kontaminiertes Wasser aus den überquellenden Auffangbecken in den Susquehanna River gepumpt. Die Geigerzähler im Kraftwerk spielen verrückt, und die Wasserstoffblase im Containment ist eine tickende Zeitbombe.
 
Obwohl der Schichtleiter um 7.24 Uhr höchste Alarmstufe ausgelöst hat, bequemt sich der Kraftwerksbetreiber Metropolitan Edison erst zwei Stunden später zu einer Stellungnahme. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten, lässt er verlauten. Der Alarm wird nicht erwähnt. Was in den nächsten zwei Tagen folgt, ist ein Hinhalten und Schönreden, wie es von vielen Katastrophen bekannt ist. Unterdessen versuchen die Techniker, den Reaktorkern abzukühlen.
 
Immer wieder tritt radioaktives Gas aus dem Kraftwerk. Erst zwei Tage nach dem Unglück, am 30. März, wird das Katastrophenzentrum von Pennsylvania darüber benachrichtigt, dass die Umgebung evakuiert werden müsste. Und erst zwei weitere Tage später gelingt es den Ingenieuren, die Lage im Atomkraftwerk unter Kontrolle zu bekommen. Das unbekannte Risiko
In den USA sind seitdem keine neuen AKW mehr genehmigt worden. Nach dem Unfall in Three Mile Island mussten die Schweizer AKW-Betreiber ihre Anlagen nachrüsten. Sie wurden aber nie müde zu behaupten: Harrisburg wiederholt sich nicht.
 
Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit in Köln hat 2006 in einer Sicherheitsanalyse untersucht, was passiert, wenn der Kern eines Siedewasserreaktors «schwer beschädigt» wird, falls - ähnlich wie in Harrisburg - Pumpen und Ventile in einer Kaskade versagen. Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, dass dann radioaktive Substanzen aus dem Reaktor in die Umwelt gelangen, ist grösser als fünfzig Prozent.
 
AKW-ExpertInnen werden immer wieder überrascht von Situationen, die sie sich gar nicht vorstellen konnten. 2001 kam es etwa im deutschen AKW Brunsbüttel in einer Zuleitung zum Reaktorkern zu einer Wasserstoffexplosion - obwohl das Wasser in der Leitung stand und nicht floss. Zuvor hatte man nur Szenarien entwickelt, wie das leichte Gas in fließendem Wasser freigesetzt werden könnte.
 
Michael Sailer, Atomexperte des Öko-Instituts Darmstadt und Mitglied der deutschen Reaktorsicherheitskommission, weist denn auch darauf hin, dass eben nicht nur Bauteile unter der jahrzehntelangen Beanspruchung leiden. Auch die Sicherheitskonzepte selbst würden altern, weil sie nicht als Ganzes auf dem neuesten Stand gehalten würden. Hinzu kommt, dass manche Ersatzteile nicht mehr identisch sind mit den Originalteilen aus den siebziger Jahren, weil Schalter beispielsweise andere Eigenschaften haben oder inzwischen andere Normen gelten.

übrigens: wenn Sie zur Energiethematik unseren Newsletter beziehen wollen,
so können Sie sich unter www.temelin.de anmelden.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Albrecht 


Die Reaktoren der dritten Generation, die derzeit in Finnland und Frankreich gebaut werden, sind zwar so konstruiert, dass mehr Ersatzsysteme einspringen können, wenn wie in Harrisburg Teile der Anlage ausfallen. Aber selbst der Erbauer dieser neuen AKW, der Energiekonzern EDF, musste in einem Schreiben an die französische Reaktorsicherheitskommission einräumen, dass die Sicherheitskonzepte "nicht alle Eventualitäten einschließen können". Es ist der Reaktortyp, den die großen Energieunternehmen Axpo, BKW und Alpiq in der Schweiz gerne bauen möchten.
Quelle: Niels Boeing | nano.bitfaction 2009
Email: nbo@bitfaction.com
WOZ | Die Wochenzeitung | Niels Boeing 26.03.2009


In wenigen Tagen (26. April 1986) jährt sich die Katastrophe von Tschernobyl

Unsere Antwort darauf kann – wie für Eurosolar – nur heißen::

Erneuerbare Energien statt Atomenergie

April 2006 - Bedrohliche Bilder aus Temelin
ORF.at - Wien, Austria ...
Die Bilder, die von den tschechischen Müttern gegen Atomgefahr jetzt aber aus Block 2 in Temelin präsentiert werden, erwecken einen gänzlich anderen Eindruck ...

weitere Informationen




Vorlage für "Einwendung gegen Zwischenlager in Temelin".
Einwendungsfrist nur 14 Tage bis 22.10.2004


Einspruchsfrist gegen Zwischenlager endet am 22.10.04
Einspruchsfrist gegen Zwischenlager endet am 22.10.04
Einspruchsfrist gegen Zwischenlager endet am 22.10.04Einspruchsfrist gegen Zwischenlager endet am 22.10.04
 
 




Ökostromanbieter

Offener Brief zur Sicherheitslage im AKW Temelin (CZ)
an den Bundesminister des Auswärtigen Joschka Fischer



BUND - Pressemitteilung vom 30. Dezember 2003

GRS-Gutachten belegt: Flugzeugabstürze führen bei jedem AKW zur Katastrophe / BUND verlangt Veröffentlichung

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Bundesregierung auf, die Öffentlichkeit umgehend über die Gefahren für Atomkraftwerke durch Flugzeugabstürze aufzuklären.
Nach einem vertraulichen Gutachten der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) könne der gezielte Absturz eines Verkehrsflugzeugs bei jedem der deutschen AKW zu einem Super-GAU führen.
Angesichts dieser Ergebnisse müssen nach Auffassung des BUND die im Atomkonsens vereinbarten Restlaufzeiten für AKW radikal verkürzt werden. Klaus Traube, BUND-Atomexperte: "Das Gutachten bestätigt: An jedem Atomstandort in Deutschland könnten Terroristen einen Super-GAU auslösen, dessen Folgen wegen der vielfach höheren Bevölkerungsdichte noch weit katastrophaler als in Tschernobyl wären.

Die Bundesregierung weiß von dieser Gefahr seit beinahe einem Jahr und hat noch immer nicht erklärt, was für Maßnahmen sie ergreifen will. Die Menschen haben ein Recht darauf informiert zu werden.

Deshalb muss Umweltminister Trittin die Geheimniskrämerei um das Gutachten beenden.

Besonders gefährdet sind laut GRS-Gutachten die neun älteren Anlagen: Obrigheim, Stade, Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1, Philippsburg 1, Neckar 1 und Unterweser. Bei diesen Anlagen kann schon der Absturz eines kleinen Verkehrsflugzeuges die Katastrophe auslösen. Beim gezielten Absturz eines großen Flugzeugs können auch die zehn neueren Anlagen außer Kontrolle geraten.

Traube: "Das Gutachten beleuchtet nur die Spitze eines Eisbergs. Schon immer war den Verantwortlichen bekannt, dass eine Atomkatastrophe von Terroristen ausgelöst werden könnte, zum Beispiel durch Infiltration in das Betriebspersonal oder durch Zerstörungen von außen durch tragbare panzerbrechende Waffen oder Sprengstoff.

Solche Bedrohungen wurden nie öffentlich erörtert. Vorsichts- und Nachrüstmaßnahmen können die Risiken nicht entscheidend mildern. Nur abgeschaltete Atomkraftwerke sind sichere Atomkraftwerke."

Bei Rückfragen: Klaus Traube, BUND-Atomexperte, Tel: 06171-25815, oder Philipp Prein, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-489, Fax: -449; Mobil: 0151-11656734, E-Mail: presse@bund.net, Internet: www.bund.net

In diesen Tagen ...
In diesen Tagen ...In diesen Tagen ...
In diesen Tagen ...





DreissesselDreissessel
DreissesselDreissessel
Viele waren der Einladung auf den Dreisessel zur Luftballonaktion gefolgt!

 

Hurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in Temelin
Hurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in Temelin
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Hurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in TemelinHurra wir leben noch - 50 Störfälle in Temelin



Hier finden Sie den
Brief, von Umweltminister Trittin. Die PNP hat daraus bekanntlich die Schlagzeile gemacht: "Bundesregierung gibt Kampf gegen Atomkraftwerk Temelin auf"
 




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"Die Kreistagsfraktion im Landkreis Passau von Bündnis 90/Die Grünen zur Jodversorgung bei Atomunfällen"
Schreiben an Bundesumweltminister Jürgen Trittin
Antwort des Ministers






Temelin-Hungerstreik in Freistadt

Vom 2. bis 6. Januar 03 fand in Freistadt/Oberösterreich eine Protestaktion gegen das tschechische Atomkraftwerk Temelin in Form eines Hungerstreiks statt. Insgesamt beteiligten sich 28 Personen an dem Hungerstreik, davon 15 direkt in Freistadt, weitere Gruppen in Salzburg und Wien. Vom Vorstand der „Überparteilichen bayerischen Plattform gegen Atomgefahr, insbesondere aus Temelin e.V.“ nahmen in Freistadt der stellvertretende Vorsitzende Bernd Scheibner und Frau Helga Weinfurter an dem Hungerstreik teil

Helga Weinfurter, Besucherin Sandra, Bernd Scheibner, Stadtrat Mag. Rainer Widmann, Umwelt-Landesrätin Ursula Haubner, Nationalrat Max Walch

Gestreikt wurde in einer Blockhütte, direkt auf dem Hauptplatz in Freistadt, aus der auch täglich eine halbe Stunde lang live im örtlichen Fernsehen berichtet wurde. Durch den geschickt gewählten Standort war die Aktion voll in das Geschehen im Zentrum des Ortes integriert. Beeindruckend war die große Unterstützung durch die Bevölkerung. Immer wieder kamen Besucher, die Tee, Säfte, Zeitungen, einen Blumenstock und sogar eine Wärmflasche brachten und so versuchten, den Hungerstreikenden Mut zum Durchhalten zu machen. Etliche tschechische Staatsbürger waren extra über die Grenze nach Freistadt gefahren, um den Hungernden im Blockhaus einen Besuch abzustatten. Aber auch die vielen Anrufe aus Österreich, Tschechien und Deutschland sowie die fast 200 Sympathisanten im Internet und die vielen Zugriffe auf die Homepage www.hungerstreik.at zeigten das große Interesse an diesem Protest gegen Temelin und die Gefahren der Atomkraftwerke allgemein.

Frau Irene, Vorsitzender Bernhard  Riepel, Klubobmann und Landtagsabgeordneter Rudi Anschober, Harry Blamauer, Helga Weinfurter, Bernd Scheibner

Besonders erfreulich war, dass sich immer wieder verantwortliche österreichische Politiker zu Gesprächen im Blockhaus einfanden. So konnten die örtlichen österreichischen Vorsitzenden Josef Neumüller und Bernhard Riepel, sowie der stellv. bayerische Plattformvorsitzende Bernd Scheibner Gespräche führen mit der oberösterreichischen Umwelt-Landesrätin (Umweltministerin) Ursula Haubner, Bezirkshauptmann Dr. Zierl, mehreren Nationalräten, Landtagsabgeordneten und den Bürgermeistern und Stadträten von Freistadt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Ziele des Hungerstreiks: Den Betrieb des störanfälligen Kernkraftwerks Temelin nach Möglichkeit zu unterbinden; die Einklagbarkeit von vereinbarten technischen Nachbesserungen in Temelin zu gewährleisten; den Zusammenschluss der EU-Staaten ohne Atomkraftwerke innerhalb der EU anzuregen; die Mittel von EURATOM zur Stilllegung von Kernkraftwerken zu nutzen und den Rückzug der österreichischen ENERGIE AG aus dem tschechischen Strommarkt zu fordern.

Seinen Abschluss fand der Hungerstreik mit einem gemeinsamen Besuch eines Gottesdienstes in der überfüllten Pfarrkirche von Freistadt, in dem sich der Priester Dr. Schöffl ausdrücklich bei allen Teilnehmern des Streiks für ihren persönlichen Einsatz und ihren Versuch der Aufrüttlung aus der Teilnahmslosigkeit bedankte. Bei einer Fastensuppe, zu der ein Gastwirt am Hauptplatz von Freistadt in sein Restaurant eingeladen hatte, klang die Zeit des gemeinsamen Hungerns aus. Das Protestfasten wird jedoch von Einzelpersonen fortgesetzt.

Bernd Scheibner


















Antwort der Bayer. Staatsregierung zum Thema Ausstiegsverhandlungen


Plattform gegen Atomgefahr Bund naturschutz in Bayern
Bernd Scheibner
stv. Vorsitzender der Plattform gegen Atomgefahr
insbesondere Temelin e. V
Helmut Steininger,
Landesgeschäftsführer Bund Naturschutz in Bayern

Volle Haftpflicht für die Atomkraftwerke in der EU

Nach der Katastrophe von Tschernobyl mußte eine Fläche von ca.10.000 Quadratkilometer entsiedelt (evakuiert) werden.

Diese Fläche entspricht in etwa der Hälfte des deutschen Bundeslandes Hessen.

In der Bundesrepublik Deutschland müssten bei entsprechender Fläche wegen der höheren Siedlungsdichte mehrere Millionen Menschen umgesiedelt werden.

Nach der Prognose-Studie, die das deutsche Bundeswirtschaftsministerium vor einigen Jahren in Auftrag gegeben hatte, wird die Summe der Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden bei einer solchen Katastrophe auf ca. 10.000 Milliarden DM geschätzt, das entspricht 5.112,5 Milliarden EURO.

In anderen Staaten der EU wären die anfallenden Schäden vermutlich nicht wesentlich geringer. Im Falle einer Katastrophe in einem Atomkraftwerk verlangt der Gesetzgeber in der Bundesrepublik Deutschland entsprechend der letzten Gesetzesänderung eine Schadensdeckung bis zu 2,5 Mrd. EURO.

Daraus folgt, dass bei einer solchen Katastrophe ca. 5.110 Mrd. EURO des geschätzten, voraussichtlichen Schadens nicht abgedeckt wären.

Nach den Spielregeln der freien Marktwirtschaft würde wohl der Betreiber des betroffenen AKW das Insolvenzverfahren beantragen und ohne weitere Schadensersatzleistung vom Markt verschwinden.

Private Versicherungen für "Schäden durch Kernkraft" gibt es nicht. Diese Schäden sind in den Versicherungsverträgen ausdrücklich ausgeschlossen.

Der betroffene EU-Bürger würde seine Gesundheit, seine Heimat und sein Vermögen verlieren - ohne angemessene Entschädigung des verlorenen Eigentums, von den anderen Schäden ganz zu schweigen!

Vorlagen für Unterschriftensammlung  als pdf- und doc-Format


OÖ Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahr
Landstrasse 31, 4020 Linz,
Tel. 0732 774275, Fax: 0732/785602, post@temelin.at, www.temelin.at

Südböhmische Mütter gegen Atomgefahr
Sdruzeni Jihoceske Matky Ceska 13, 370 01 Ceske Budejovice
Tel. 0042/038/27091, Fax: 0042/038/731265, jihoceske.matky@ecn.cz, dana.kuchtova@ecn.cz

Bayerische Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahr
Oberes Bergfeld 12, 94136 Kellberg,
Tel. 0049/8501/1624, Fax: 0049/8501/915960
Albrecht-Kellberg@t-online.de, scheibner.passau@web.de,

Offener Brief an alle gewählten Volksvertreter in Oberösterreich und Bayern

Ausstiegsverhandlungen

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Situation rund um das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ist momentan sehr schwierig.

Trotz massiver internationaler ökologischer und auch ökonomischer Bedenken wird der Testbetrieb fortgeführt. Trotz schwerer Störfälle und andauernder Pannen wird dieses ganz Europa gefährdende Experiment nicht gestoppt.

Eine der wenigen echten Chancen Temelin noch stoppen zu können, werden Ausstiegsangebote an die neue tschechische Regierung sein. Um realistische Angebote rechtzeitig auf den Tisch legen zu können, bedarf es einer Ausstiegskonferenz.

Diese sollte von Bayern und Oberösterreich, als den hauptbetroffenen Ländern in Zusammenarbeit mit der deutschen und österreichischen Bundesregierung, unter Einbindung Tschechiens durchgeführt werden, zumal es sowohl in Bayern als auch in Oberösterreich Regierungsbeschlüsse gibt, die die Schließung Temelíns fordern.

Es wurde zwar kein Interesse daran von der jetzigen tschechischen Regierung signalisiert, aber wenn bilaterale annehmbare Vorschläge an die tschechische Regierung nach den Wahlen herangetragen werden, ist dies eine Möglichkeit für den Ausstieg.

Temelin ist auch eine ökonomische Katastrophe für Tschechien.

Sollte es in Betrieb gehen, bedroht es ca. 20 000 Arbeitsplätze in den stillzulegenden Kohlekraftwerken Nordböhmens. Diese Kohlekraftwerke wurden mit EU- Geldern aufwendig saniert und entschwefelt.

Ebenso wenig Sinn macht es den Temelin- Strom zu exportieren, da er mehr als doppelt so teuer ist wie Strom am internationalen Markt.

Nur hohe Subventionen der tschechischen Stromkunden können ein solches Geschäft am Leben erhalten. Wir ersuchen Sie daher die Durchführung einer Konferenz zur Auslotung von Alternativen und Ausstiegsoptionen zu unterstützen.

Mathilde Halla, OÖ Plattform gegen Atomgefahr
Dana Kuchtova, Südböhmische Mütter gegen Atomgefahr
Bernd Scheibner, Bayerische Plattform gegen Atomgefahr
Prof. Dr. Hubert Weiger, Bund Naturschutz Deutschland


Dr. med. Christina Dietz Fachärztin für Allgemeinmedizin Schubertstr. 2 94081 Fürstenzell
Wir haben nichts aus Tschernobyl gelernt-die Katastrophe der Katastrophenmedizin
Immer noch gelten in den Rahmenbedingungen für Katastrophenschutz der BRD Grenzen von 5, 10 und 25 km um Atomkraftwerke.

Dabei hat doch schon die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl deutlich gemacht, daß sich radioaktive Gefahren nicht an kleinräumige Grenzen halten.

Sollte ein atomarer Störfall eintreten, wird die Verseuchung durch radioaktives Jod 131 eine viel größere Region umfassen.

Die Ausbreitung ist durch unklare, nicht vorhersagbare Wetterbedingungen nicht auf einen willkürlichen 25-km-Radius einzugrenzen.

Eine mit Tschernobyl vergleichbar mit radioaktivem Cäsium verseuchte Fläche in Süddeutschland, z.B. ausgehend vom AKW Grundremmingen bei Ulm, würde sich West-Ost zwischen Metz, Nancy (Frankreich) und Pilzen (Tschechien) ausbreiten und Süd-Nord vom Alpenrand bis nach Erfurt und Weimar reichen.

Vereinzelte radioaktive Herde fänden sich in Köln und Leverkusen.

Die einzig wirkungsvolle Vorbeugung gegen dabei drohenden Schilddrüsenkrebs ist eine rechtzeitige Einnahme von Jodtabletten in genügend hoher Dosierung ( im Milligrammbereich).

Rechtzeitig heißt: Einnahme vor der Kontamination .

Eine Einnahme von Jodidtabletten im µg-Bereich, die zur Kropfprophylaxe sinnvoll und bei uns handelsüblich sind, ist nicht sinnvoll. Deren Dosierung würde nicht ausreichen. Man müßte davon im Ernstfall 1000 Tabletten auf einmal einnehmen.

Die von der Bundesregierung geplanteVorsorge für die Bevölkerung kann nicht zeitgerecht gelingen. Vorgesehen sind in der BRD lediglich drei Zentrallager. Von dort sollen im Katastrophenfall die Tabletten per Hubschrauber an einzelne Feuerwehrstationen geflogen werden, dann durch die Feuerwehr an Apotheken gebracht und von dort an die Menschen verteilt werden.

Die Menschen müssten trotz bestehender Radioaktivität in der Luft zu den Apotheken laufen, obwohl sie sinnvollerweise in den Häusern bleiben und Fenster und Türen schliessen sollten, um der anfänglich hohen radioaktiven Belastung zu entgehen.

Dazu kommt, dass bei einem atomaren Störfall das Chaos auf den Straßen durch vielleicht notwendige Evakuierungen vorprogammiert sein wird.

Die einzige sinnvolle Vorbeugung besteht also in einer Vorverteilung in den Haushalten, oder gleichzeitig, wie in unserem Nachbarland Österreich in Schulen, Kindergärten, Arztpraxen, Kliniken und Apotheken.

Seit kurzem steht auch ein Medikament in der richtigen Dosierung zur Verfügung: Thyprotect, von der Firma Henning, 10 Tbl. A zu 130 mg kosten etwa 30 Euro -eine preisgünstigere Alternative ist Kalium jodid 65 mg (Kinderdosis) aus Österreich- Lannacher Heilmittel, 10 Tbl. zum Preis von 1,90 Euro plus Aufschlag wegen Import

Am vordringlichsten ist die Jodgabe bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren. Hier beträgt die Zunahme von Schilddrüsencarcinomen das 200fache.

Auch ältere Menschen haben nach den Erfahrungen von Tschernobyl ein erhöhtes Risiko. Ungeschützte Erwachsene erkranken in allen Altersstufen immer noch bis zu 6 mal häufiger an Schilddrüsenkrebs.

Daher ist die Einnahme auch für über 45jährige sinnvoll. Es sollte allerdings keine Überfunktion der Schilddrüse bestehen. Durch eine Laboruntersuchung (TSH-Test) vor dem Katastrophenfall könnte aber darüber Klarheit geschaffen werden.

Für solche Patienten mit einem Jodrisiko könnten jodfreie Ersatzmedikamente bereitgestellt werden. Solange uns der Staat mit unzulänglichen Plänen allein läßt, dürfen wir nicht nachlassen, vernünftige Katastrophenschutzpläne für uns zu fordern. Auch müßten die Kosten für die Jodidtabletten und für die sinnvolle Laboruntersuchung von den Betreibern der Atomkraftwerke bezahlt werden. Durch den Betrieb ihrer Anlagen droht ja diese Gefahr.

Deren Haftpflichtversicherung würden niemals die Höhe der zu erwartenden Schäden abdecken. Vor allem die Nähe des unsicheren Reaktors Temelin hat in unserer Region zu Ängsten und Unsicherheiten geführt.

Aber Angst darf uns nicht lähmen, sie sollte uns aktiv werden lassen. z.B.

Schreiben Sie an die für Sie zuständige Ärztekammer (siehe Mustertext) . Schreiben Sie einen ähnlichen Brief an das für Sie im Katastrophenfall zuständige nächste Landratsamt.

Wenn in den nächsten Tagen ein Zeitungsbericht zum Thema erscheint, schreiben Sie Leserbriefe, um andere Mitmenschen auf das Problem aufmerksam zu machen.

Schicken Sie IPPNW- Protestpostkarten "Gerhard, gib uns unser Jod" an Herrn Bundeskanzler Schröder.

Beteiligen Sie sich an der Kampagne "Sofort volle Haftpflichtversicherung für die deutschen Atomkraftwerke!"

Helfen Sie mit, den Siemens-Konzern dazu zu bewegen, aus seinen Atomgeschäften auszusteigen. "

Unterstützen Sie das Otto Hug Strahleninstitut - Medizinische Hilfsmaßnahmen (OHSI-MHM) bei der Versorgung der Bevölkerung vor Ort nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (siehe die Broschüren Tschernobyl-Hilfe)


Informationsmaterial kann angefordert werden bei:
www.ippnw@ippnw.de


Weitere Informationen zu diesen und weiteren Themen finden Sie unter:

www.ippnw.de www.ippnw-ulm.de
www.atomenergie-und-gesundheit.de
www.tschernobyl-folgen.de
www.atomhaftpflicht.de
www.atom-recht.de
www.siemens-boykott.de
www.gfstrahlenschutz.de


Anhörung im Medienzentrum 11. April 2002
Erste Eindrücke vom Vormittag
Der vorgesehene Raum und die Kopfhörer für die Simultanübersetzung reichten bei diesem Besucheransturm am vormittag im Medienzentrum nicht aus. Doch die Menschen ließen sich davon nicht abschrecken.
Stehend und auf dem Fußboden sitzend verfolgten sie, oftmals empört, die Statements der tschechischen Vertreter.

Temelin-Gutachten liegt vor
Das Gutachten zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Kernkraftwerks Temelin liegt im Umweltamt (Altes Rathaus, Zimmer 602) zur Ansicht aus oder unter www.bmu.de


Temelin: Erörterungstermin ist am 11. April
Bürger können in Passau mit Verantwortlichen über Einwände diskutieren .






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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Stoiber!
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Befragung der Landrats-Kandidaten/Innen im Landkreis Passau

Befragung der OB-Kandidaten/Innen in der Stadt Passau

Was halten Sie von den Positionen der Kandidaten/Innen zu Temelin und erneuerbaren Energien?
Äußern Sie "Ihre Meinung" in unserem "Gästebuch"!


Weihnachten 2001


"Hochwald" von Adalbert Stifter - verbunden
mit faszinierenden Photos von Peter Büttner http://www.pibi.at/


Strahlenwolke bei Supergau in Temelin
Wenn es im tschechischen Atomkraftwerk Temelin zum Super-GAU käme, würde sich die Strahlenwolke (orange) zeppelinförmig ausbreiten. Bei Ostwind wären große Teile Bayerns betroffen. Den Landkreis Passau erreicht die Wolke bei einem lauen Lüftchen in vier bis fünf Stunden, schätzt Stahlenbiologe Prof. Dr. Edmund Lenfelder von der Ludwig-Maximilian-Universität in München (Grafik: Natur & Kosmos, 02/2001


Jahreshauptversammlung 2001
Jahreshauptversammlung 2001


Pressemitteilung zur Jahreshauptversammlung


WERDEN SIE AKTIV

"Stoppt Verheugen!-Briefaktion"
 Ausdrucken und Faxen Worddatei - ausfüllen und absenden

Ehrenmitglied Ottfried FischerProminenter Temelin-Gegner

Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer (links) ist zum Ehrenmitglied der "Überparteilichen bayerischen Plattform gegen Atomgefahr" ernannt worden.
Die Urkunde überreichte ihm Plattform-Vorsitzender Gerhard Albrecht (r.). Fischer unterstützte die Temelin-Gegner unter anderem in einem Kinospot. Mit dem Slogan "Temelin bedroht auch ihr Leben" machte der gewichtige Schauspieler darin auf die Gefahren des umstrittenen Atomkraftwerks in Südböhmen aufmerksam.
Die "Plattform gegen Atomgefahr" zählt eigenen Angaben nach derzeit über 2300 Mitglieder. Unterdessen hat der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman das AKW gegen Kritik aus dem Ausland verteidigt. Die Sicherheitsbedenken seien unberechtigt, sagte Zeman dem Ber liner "Tagesspiegel".

Eine Katastrophe wie in Tschernobyl sei dort unmöglich. "Es geht um ei nen anderen Reaktortyp, und daher könnte dort nicht das passieren, was in Tschernobyl geschah."

Trotz aller Proteste befindet sich die Anlage in Temelin seit einem Jahr im Testbetrieb. (Foto: Plattform)

Kurzfassung des Sicherheitsberichts zu Temelin durch die trilaterale Sicherheitskommission

Die Sichtung der Dokumentation und Diskussion mit tschechischen Experten ergaben, dass wichtige Sicherheitsfragen nicht gelöst wurden und dass in manchen schwerwiegenden Fällen auch die notwendigen Analysen noch nicht gemacht oder nicht abgeschlossen sind. Als besonders wichtige Problembereiche werden betrachtet:

Integrität des Reaktordruckbehälters – es wurde keine dem heutigen europäischen Standder Technik entsprechende vor-betriebliche Sprödbruchsicherheitsanalyse durchgeführt,

Zerstörungsfreie Prüfung – die vorbetrieblich angewandten Verfahren wurden nicht kalibriert und es wurde keine dem Stand der Technik entsprechende Ultraschallprüfung mit Tandem-Verfahren oder französischem Verfahren mit fokussierenden Prüfköpfen eingesetzt,

Qualifikation sicherheitsrelevanter Komponenten unter Störfallbedingung und Erdbebenbelastung – das Qualifikationsverfahren ist nicht abgeschlossen,

Erdbebengefährdung des Standortes – es wurden keine dem Stand der Technik entsprechenden Verfahren zur Datierung der standortnahen tektonischen Störungen eingesetzt,

Hochbeanspruchte Rohrleitungen auf der +28,8 m Bühne – parallel geführte Leitungen sind unzureichend gegeneinander abgeschirmt um bei Leitungsbruch mehrfaches Folgeversagen zu verhindern,

Qualifikation von Ventilen für Dampf-Wassergemisch – die funktionelle Qualifikation liegt bisher nicht vor,

Containmentintegrität unter Unfallbedingungen – einige Unfallszenarien, mit Containmentversagen durch Wasserstoffexplosionen, Schmelze/Wand-Kontakten oder Durchschmelzen der Reaktorgrube wurden im Hinblick auf die in den europäischen Mitgliedstaaten bei DWR beispiellose Containmentbauweise nicht hinreichend analysiert, außerdem konnte bislang nicht gezeigt werden, daß die dem europäischen Sicherheitskonsens zuwiderlaufende Dominanz des Beitrages von Containmentbypass-Ereignissen zur Kernschmelzwahrscheinlichkeit unterdrückt werden kann.

Nach europäischer Genehmigungspraxis dürften weder Temelin Block 1 noch Block 2 betrieben oder auch nur mit Brennstoff beladen werden, bevor oben genannte Unsicherheiten insbesondere betreffend Reaktordruckbehälter, Werkstoffprüfung, Komponentenqualifizierung, +28,8 m-Bühne und Containmentverhalten bei Kernschmelzstörfällen beseitigt sind.

Die Tatsache, dass Block 1 trotz der fehlenden Analysen und Maßnahmen hochgefahren wird, lässt Fragen hinsichtlich der Einstellung des Betreibers und der Aufsichtbehörde zu den Erfordernissen der Nuklearen Sicherheitskultur aufkommen.

Es kann somit bislang nicht als nachgewiesen betrachtet werden, daß die nukleare Sicherheit des KKW Temelín dem Stand der Technik, wie er in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Anwendung kommt, entspricht.

Die erforderlichen Analysen könnten zwar innerhalb eines Jahres durchgeführt werden; um allerdings zu den Schlüsselfragen Reaktordruckbehälterversprödung, Leitungsführung auf der +28,8 m-Bühne, Containmentintegrität und Erdbebensicherheit den (möglicherweise erheblichen) materiellen und zeitlichen Aufwand an Nachrüstmaßnahmen abschätzen zu können, ist das Vorliegen der Ergebnisse der angesprochenen Analysen unabdingbar.

Der Durchführung der Analysen kommt somit vorrangige Bedeutung zu.


Brief an Ministerium für Unterricht und Kultus
vom 10.09.2001zu Alarmproben in Schulen


Positionspapier der Plattform zum EU-Beitritt Tschechiens
Vertreter der Bürgeraktion tragen EU-Kommissar Verheugen ihre Ängste vor Osterhofen
Atomkraftgegner aus Ostbayern lassen nichts unversucht, einflussreichen Politikern ihre Sorgen und Ängste vorzutragen in der Hoffnung auf Unterstützung. In Osterhofen bestand jetzt die Möglichkeit, Günter Verheugen (SPD) zu sprechen. (siehe auch Presse)


Eilsache ! AKW Temelin / Ihr Besuch in der Tschechischen Republik
Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder
Bundeskanzleramt • 10012 Berlin • Fax 030/4000-1818


13. 08. 2001 : Deutschland unterstützt Österreich bei der Haltung zum Energiekapitel:

Der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin hat heute in einem Schreiben mitgeteilt, dass auch Deutschland eine Zustimmung zum Abschluss des Energiekapitels von hohen Sicherheitsstandards abhängig macht. Diese Standards sind in Temelín nicht gegeben, wie ebenfalls Trittin unter Berufung auf EU Papiere offiziell bestätigt.

Konkret heißt es im Brief: "....Bei den EU-Beitrittsverhandlungen mit Tschechien haben wir gemeinsam mit Österreich durchgesetzt, dass das Energiekapitel zunächst offengehalten wird und eine Einigung hierüber davon abhängig gemacht wird, dass Tschechien, auch im Falle des AKW Temelín, im Bereich der Reaktorsicherheit einen hohen Standard verwirklicht. "

"Unter wesentlicher deutscher Mitwirkung wurden durch eine Arbeitsgruppe des Ministerrates in Brüssel gemeinsame Beurteilungsgrundlagen entwickelt und eine Beurteilung der nuklearen Sicherheit der einzelnen Anlagen in den Kandidatenländern durchgeführt. "

"Der inzwischen vorliegende Bericht der Arbeitsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass das Atomkraftwerk Temelín in wesentlichen Punkten den in den Mitgliedsstaaten der EU geltenden Standards nicht entspricht...... "


Brief an die Elternbeiräte der Kindergärten zur Jodversorgung im Falle eines GAU


Die Gewinner unseres Wettbewerbes: Texte deinen Widerstand


Plattform-Mitglied 2200: Frau Eichl


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Kopiervorlagen
ausdrucken und verteilen an Bekannte, Freunde, Kollegen etc.


Presseerklärung der Plattform gegen Atomgefahr zur geplanten Trennung des E.on - Konzerns von CEZ.


Brief der Plattform an die Gemeinden in Niederbayern
Aufgrund der aktuellen Situation (geplante eon-Kündigung bei CEZ) sind die Fakten zwar einerseits überholt, andererseits aber wohl von besonderem Interesse siehe auch "Presse"


Nachrichtensendung Bayerisches Fernsehen 31. Mai 2001

Wortlaut:e.on will seine Geschäftsbeziehungen mit den Betreibern des umtrittenen tschechischen Atomkraftwerks beenden.
Das Unternehmen teilte mit, man suche derzeit einen Weg die bestehenden Stromlieferverträge kurzfristig zu kündigen. Über die Gründe dafür wurde nichts bekannt. Derzeit bezieht e.on rund 3 Milliarden Kilowattstunden jährlich von der Temelinbetreibergesellschaft.In dem Meiler ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Aus einem Reaktor trat radioaktives Wasser aus.
Wortlaut Ende

Presse


Temelin ist kein Disneyland
Presserklärung von Gerhard Albrecht, 1. Vorsitzender der Plattform gegen Temelin
Temelin ist kein Disneyland Der Rückzug der deutschen Experten im Rahmen der gegenwärtigen Prüfung des AKW Temelin und die aktuellen Äußerungen von Trittin lassen hoffen, dass der Umweltminister seine Versprechungen anlässlich der Temelin -Diskussion in Passau nicht auf dem Weg nach Berlin vergessen hat. Dazu gehört auch seine Empfehlung an die Tschechen, das Projekt insgesamt noch mal zu überdenken. Bekanntlich gab es letztmals im Jahre 1999 im tschechischen Kabinett eine derartige Abstimmung, die allerdings knapp mit 11:8 für den Weiterbau ausging. darauf.
Ohne Zweifel würde in der gegenwärtigen Situation eine derartige Abstimmung ein anderes Ergebnis bringen.
Würde in Temelin ein Disneyland errichtet, gäbe es in den Nachbarländern keine Reaktion Ein Atomkraftwerk ist jedoch keine Freizeiteinrichtung, sondern stellt vielmehr eine erhebliche grenzüberschreitende Gefahr dar. Die politische Entscheidung, Atomenergie zu nutzen, erfordert ein Mindestmaß an gesellschaftlichem Konsens. Es ist wohl keine Frage, dass ein derartiger Konsens utopisch wird angesichts eines Atomkraftwerks, das nicht nur gefährlich, sondern darüber hinaus auch noch überflüssig ist.
Im übrigen wäre es keine Premiere, wenn in Temelin "der Vorhang bereits vor dem 1. Akt fiele":
Auch in der Bundesrepublik hat man Erfahrungen mit betriebsfertigen Atomanlagen, die jedoch entweder kurz nach dem Start außer Betrieb gesetzt wurden oder keine einzige Kilowattstunde Strom geliefert haben, wie z.B. das AKW Niederaichbach bei Ohu, der Schnelle Brüter in Kalkar, das AKW Mühlheim-Kärlich oder der Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop. Mindestens 10Mrd DM wurden mit diesen Projekten in der BRD in den Sand gesetzt. Die von tschechischer Seite jetzt genannte Summe von rund 6Mrd DM nur für einen Abbruch von Temelin erscheint auch angesichts des bisherigen Betriebsverlaufs aber in keiner Weise nachvollziehbar.
Presseberichte der PNP vom 26. Mai.2001

Referat zum Kernkraftwerk Temelin
von Christian Hafner - Stattl. Technikerschule Straubing


15 Jahre nach Tschernobyl: Resolution der Niederbayerischen ÄrztInnen (pdf_file 1 MB):
TEMELIN MUSS GESTOPPT WERDEN!


Presseerklärung der Überparteilichen bayerischen Plattform gegen Atomgefahr insbesondere gegen Temelin e.V. Titel:
Keine Unterstützung für eine Alibi-Prüfung Temelins
Untertitel: Bayerische Plattform fordert Trittin auf, UVP-Dokumentation zurückzuweisen


Bezirksjugendring Oberpfalz des Bayerischen Jugendrings, KdöR

Resolution zur Abschaltung des Kernkraftwerkes in Temelin/ Tschechische Republik

Solidaritätsadresse an tschechische Jugendverbände zum Thema Kernenergie
An die Jugendverbände und Jugendorganisationen in Tschechien, die sich gegen Atomkraftwerke engagieren


Die Bayerische Plattform ist mit den Österreichern einig:

"Die von den Atomgegner-Organisationen jahrelang vorausgesagte Situation in und um Temelín ist offensichtlich eingetreten.
Die ökonomische Sinnlosigkeit des gesamten Projekts ist erwiesen: Die 1000 MW-Turbine muss ersetzt werden, ein finanzielles Desaster ist vorprogrammiert, denn - Tschechien braucht den Strom nicht und - Temelín ist ein gefährliches, unnötiges und ökonomisch sinnloses Projekt .

Nun müssen die Ausstiegskonzepte auf EU-Ebene konkretisiert werden.
Vor einem nächsten Wiederinbetriebnahme-Versuch Temelíns muss die tschechische Regierung und auch die Öffentlichkeit vom endgültigen und vernünftigsten Schritt, nämlich dem "Aus von Temelín" überzeugt werden.

Zusammen mit der österreichischen Plattform appellieren auch wir Bayern an die österreichische und an die deutsche Bundesregierung, Tschechien ein Erstangebot einer Ausstiegsfinanzierung anzubieten und somit konkrete Hilfs-Maßnahmen auf EU-Ebene einzuleiten und voranzutreiben.

Nicht nur die tschechische Regierung, auch auf EU-Ebene muss die derzeitige Chance für den Temelín-Ausstieg genutzt werden, andernfalls machen sich auch Deutschland und die EU bei einer möglichen Katastrophe in Temelín mitverantwortlich!

Gerhard Albrecht, bayerische Plattform gegen Atomgefahr


Podiumsdiskussion am 04. Mai 2001
U. Mangold            G. Albrecht            M. Backhaus                 J. Trittin    W. Schnappauf B. Reutersberger
Podiumsdiskussion am 04. Mai 2001 in Passau
Moderation:
Chefredakteur Michael Backhaus

Teilnehmer:
Landesgeschäftsführer der ödp U. Mangold

Vorsitzender der Plattform G. Albrecht
Bayerns Umweltminister Dr. W. Schnappauf
Bundesumweltminister J. Trittin,
Vorstandmitglied der e.on Energie AG Dr. B. Reutersberger
ausführlicher Bericht siehe Presse

Beteiligung der deutschen Öffentlichkeit am UVP-Verfahren zum AKW Temelin bis 11. Mai möglich
Einwendungen bzw. Stellungnahmen zum UVP-Verfahren
sind bis 11. Mai 2001 zu richten an:

Unabhängige Kommission UVP Temelin c/o
Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik
Na Frantisku 32
110 15 Praha 1
Tschechische Republik

weitere Infos dazu www.bmu.de/atomkraft

Schreiben der Plattform vom 09.05.2001



Aktion

AKW Temelin:„Texte Deinen Widerstand" Passau

Einen Wettbewerb der besonderen Art veranstaltet die Plattform gegen Atomgefahr. Unter dem Motto „Temelin: Texte Deinen Widerstand!" sind Einzelpersonen, Vereine, Schulklassen usw. aufgerufen, Gedanken zum AKW Temelin in Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten zu fassen. „Durch unsere Aktion wollen wir die Menschen ermuntern, gegen Temelin laut zu werden", sagt Vorsitzender Gerhard Albrecht. Geplant sei, die Gewinnertexte an Politiker und Verantwortliche weiterzuleiten.

Einsendungen bis 1. Juni an:
Plattform gegen Atomgefahr, Oberes Bergfeld 12, 94136 Kellberg.

Beispiele